Verleihung der Floriansplakette
Handwerker ehren Chefredakteur der Rheinischen Post Ulrich Reitz
Mit der Verleihung der Floriansplakette an den langjährigen Chefredakteur der Rheinischen Post wird erstmalig ein Publizist geehrt. Ulrich Reitz gehört zweifelsohne zu den Speerspitzen der sozialen Marktwirtschaft.
„K. Reitz und Söhne“ – Eisenwarengroßhandel, stand auf dem Wohnhaus der Familie Reitz in Rheydt. So bekam Ulrich Reitz früh die Sorgen und Nöte eines Mittelständlers mit, wie die wenigen Wochen Urlaub im Jahr, die man doppelt bezahlt zum einen über den Preis und zum anderen mit dem entgangenen Gewinn. Wenn Ulrich Reitz über Mittelstand schreibt, dann weiß er worüber.
Mit Einprägsamen, oft sehr knappen Formulierungen, mit scharf pointierten Wertungen, mit ungewöhnlichen Vergleichen bezieht Ulrich Reitz immer wieder Position, auch zu aktuellen Themen des handwerklichen Mittelstandes.
Entscheidend, so Obermeister Andreas Ehlert in seiner Laudatio über den Florianspreisträger sei, dass Ulrich Reitz durch seine publizistischen Beiträge die Diskussionen auch in handwerksnahen Bereichen, wie Bildung, Ausbildung und insbesondere auch Ausbildungsleistung des Handwerks lebendig gehalten hat.
Der Heilige Florian hat niemals Öl ins Feuer gegossen, sondern genau das Gegenteil getan. Bezogen auf den diesjährigen Preisträger bedeutet dies, publiziert wird nach gründlicher Recherche, nach Anhörung der Argumente aller Seiten, nicht aus kurzfristigen populistischsten Erwägungen heraus, aber insbesondere: intellektuell unabhängig.
Im Übrigen wisse er, so Obermeister Andreas Ehlert, das Ulrich Reitz das selbstbewusste Auftreten des Handwerks da stärkt, wo es um Gleichsetzung der akademischen Ausbildung mit der Meisterausbildung im Handwerk geht. Die Meisterprüfung, als unser Qualitätssiegel für handwerkliche Spitzenleistungen, für Leistungs- und Ausbildungsfähigkeit.
Zum 15. Floriansumtrunk konnten Obermeister Andreas Ehlert, sowie der Vorsitzende des Nordrhein-Westfälischen Handwerkstages, Professor Wolfgang Schulhoff, über 270 Gäste aus Politik, Verwaltung und dem Handwerk in der Düsseldorfer Hausbrauerei „Zum Schlüssel“ im Herzen der Altstadt begrüßen. Unter Ihnen Oberbürgermeister Joachim Erwin, Abgeordnete aus Bundes- und Landtag, sowie Vertreter des Jürgen-Rüttgers-Kompetenz-Teams: Helmut Linssen (Finanzen) und Christa Thoben (Wirtschaft), die erst Minuten vorher präsentiert wurden.
In seiner Ansprache ging der Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf und Vorsitzender des Nordrhein–Westfälischen Handwerkskammertages Professor Wolfgang Schulhoff auf die anstehenden Wahlen in NRW ein. Er richtet einen Forderungskatalog der nordrhein- westfälischen Wirtschaft für die kommende Legislaturperiode an alle politischen Parteien. Deutlich fordert Professor Schulhoff, dass der mittelständische Bieter wieder eine faire Chance bei der Vergabe öffentlicher Aufträge erhalten müsse.
Seit vielen Jahren, so Professor Wolfgang Schulhoff, habe sich Ulrich Reitz als ein wirklich enger Freund der mittelständischen Wirtschaft gezeigt. Und das gute daran wäre, Ulrich Reitz spricht sogar darüber. Pointiert, geschliffen und sehr überzeugend. Etwas Besseres kann dem Mittelstand eigentlich nicht passieren.
Als Chefredakteur habe Reitz den Mantelteil der Rheinischen Post für das Thema Mittelstand und Handwerk geöffnet. Dominierte vorher der „Ozeantanker Großindustrie“ den Wirtschaftsteil, so wird heute ebenso über die schnellen und wendigen „Yachten“ des Mittelstandes berichtet.
Für diesen Paradigmenwechsel ist in erster Linie Ulrich Reitz verantwortlich, trägt dies doch eindeutig seine ordnungspolitische Handschrift und ist damit orientiert an den Prinzipien der sozialen Markwirtschaft. Oft war Reitz Gast des Handwerks und allen ist seine großartige Rede beim Dreikönigsessen 2000 in guter Erinnerung geblieben.
Eine Ehrung im Handwerk sei immer der Dank für das geleistete und beinhaltet zugleich eine Aufforderung für die Zukunft. Auch nach dem anstehenden Wechsel zur WAZ hofft das Handwerk, dass Reitz auch dort die mittelständischen Tugenden und die Segnungen einer freien, mittelständischen Unternehmerschaft in neuer Funktion journalistisch an den „Mann“ bringt. Dies wäre mit Sicherheit eine gute Botschaft für das Ruhrgebiet und damit auch für ganz NRW.
„Es werde nirgendwo soviel gelogen wie auf Beerdigungen und Ehrungen“, stellte Ulrich Reitz fest, „nur Heute nicht.“ Daher könne er, nach gründlicher Recherche über die Rolle des Heiligen Florian und die Verbindung zum Handwerk selbstbewusst diese Auszeichnung annehmen.
Eins habe er beim Schornsteinfegerhandwerk festgestellt, Umweltschutz muss nicht immer grün sein.
Medaillenträger der letzten Jahre waren u. a. Harald Schartau, Dr. Fritz Behrens, Dr. Jürgen Rüttgers, Dr. Linssen, Dr. Eberhard Heinke, Christian Weisbrich, Johannes Rau, Dr. Norbert Blüm, Bodo Hombach, sowie der heutige Ehrenvorsitzende des nordrhein- westfälischen Handwerkstages, Hansheinz Hauser.